Marcus Guidon wurde am 30. September 1938 geboren. Er wuchs in Samedan und Seon AG als Zweitältester einer grossen Pfarrfamilie auf. Nach seinen Bezirksschuljahren in Aarau entschloss er sich für das Theologiestudium. Nach dem absolvierten Studium in Basel, Göttingen, Zürich und an der Facoltà Valdese in Rom, machte er sein Vikariat bei Pfr. Conradin Gujan in Klosters. 1964 wurde er in Jenaz in die Bündner Synode aufgenommen und trat seine erste Pfarrstelle im gleichen Jahr in Poschiavo an. 1967 heiratete Marcus in Poschiavo Beatrice Sonderegger aus Heiden. Ihre beiden Kinder kamen in Poschiavo zur Welt.
1972 wurde Marcus Pfarrhelfer in Birmensdorf ZH, wo er statt dem Einzelpfarramt nun auf die Zusammenarbeit mit seinem Kollegen zählen konnte, wie er sich das gewünscht hatte.
Jedoch zog es ihn wieder zurück nach Graubünden. So trat er bereits 1974 die Pfarrstelle in Splügen-Sufers-Medels-Nufenen-Hinterrhein an. Hier freute er sich insbesondere darüber, Zeit für Menschen zu haben. Nach einem kurzen Intermezzo in Romanshorn kehrte Marcus zurück ins Rheinwald, wo die Familie bis 1991 ihre Heimat hatte. Dann folgte der Ruf nach Saas ins Prättigau. Regelmässig war er von dort aus auch im Altersheim Talbach in Klosters als Seelsorger tätig, was ihm sehr entsprach.
2003 trat Marcus in den Ruhestand, zog nach Thusis und lebte so wieder in der Nähe zum Rheinwald. Bis ins hohe Alter blieb Marcus ein engagierter Theologe, dem die Bewahrung der Schöpfung und die Gerechtigkeit am Herzen lagen. Nach seiner Pensionierung half er tatkräftig mit in der Arbeit mit Flüchtlingen, solange es sein Gesundheitszustand erlaubte. Er besuchte als Emeritus jede Synode und verabredete sich zu Wandergemeinschaften, um den Synodalort zu Fuss zu erreichen.
Er ist am 29. September 2022, einen Tag vor seinem 84. Geburtstag, verstorben.