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David Gredig (1939-2022)

*11.12.1939  †12.05.2022

Nachruf

Auf die Welt gekommen ist David Gredig am 11. Dezember 1939 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Daniel. Die beiden hatten fünf ältere Geschwister und verbrachten eine glückliche Kindheit in Valendas auf dem Pachtbetrieb ihrer Eltern Josua Gredig und Maria Gredig-Cantieni. In der Land- und Viehwirtschaft halfen die Kinder mit. David liebte es, in der Umgebung des Dorfes die Ziegen zu hüten. Während der Schulzeit in Valendas begegnete er auch Pfarrer Michael, der ihn und andere seiner Schüler zum Besuch der Kantonsschule motivierte und als Vorbereitung dafür auch Latein lehrte.
Während der Kantonsschulzeit, die mit Wohnen im Konvikt verbunden war, lernte David Christine Calörtscher kennen, die damals das Lehrerseminar in Chur besuchte. Wie mehrere Bekannte aus der Gymnasialzeit studierte David Theologie: Zuerst in Zürich, dann ein Semester in Göttingen und schliesslich in Basel, wo er unter anderen auch Karl Barth begegnete.
Die propädeutische Prüfung legte David 1962 ab. 1964 heiratete er, und 1965 wurde er in die Synode aufgenommen. Seine erste Stelle versah er an seinem Bürgerort Safien. Dort setzte er sein musikalisches Talent mit gelegentlichem Orgelspiel und als Dirigent des Gemischten Chores Safien ein.

1973 trat David die Pfarrstelle in Igis an, wo er bis 1988 wirkte. Zu seinem Berufsverständnis gehörte, dass er sich der Kirche auch ausserhalb der Gemeinde zur Verfügung stellte. Er war Mitglied im Kirchenrat und in der Prüfungskommission und über mehrere Jahre Präsident der Bäuerinnenschule Schiers.

Im Sommer 1988 wechselte David Gredig nochmals die Stelle und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004 Pfarrer in Trin. Als Walser lernte er im Alter von fast 50 Jahren noch Romanisch. Nicht nur in der Gemeinde, sondern auch am Radio predigte er in dieser Sprache. In Trin setzte sich David Gredig für den Kauf und die Herrichtung eines kleinen Kirchgemeindehauses ein und initiierte auch die Herausgabe eines Heimatbuches für die Gemeinde Trin.

Die Zeit nach der Pensionierung verbrachte David Gredig zusammen mit seiner Frau Christine in Tamins, ab 2018 im Seniorenzentrum Cadonau in Chur. Dort verstarb er am 12. Mai 2022.