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Jakob Brassel-Meier

†12.01.2014

Einsatzorte

1969 - 1976: Kirchgemeinde Mogelsberg, SG
1976 - 1989: Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach, SG
1989 - 1997: Kirchgemeinde St. Moritz, GR
1997 - 2003: Kirchgemeinde Wildhaus, SG
Bild Jakob Brassel-Meier

zum Gedenken

Am 12. Januar 2014 hat sich in St. Gallen der irdische Lebenskreis von alt Pfarrer Jakob Brassel-Meier geschlossen. Der frühere Seelsorger von Mogelsberg, Romanshorn-Salmsach, St. Moritz und Wildhaus starb in seinem 71. Lebensjahr. Weil er an Multiple Sklerose erkrankt war, hatte er seinen geliebten Beruf vor zwölf Jahren aufgeben müssen. In einer berührenden Abschiedsfeier in der Kirche St. Gallen-Bruggen durfte die Pfarrfamilie erfahren, dass die Arbeit des Verstorbenen in jeder “seiner” vier ehemaligen Gemeinden nicht vergessen gegangen ist.
1944 geboren, wuchs Jakob Brassel zusammen mit zwei Schwestern und einem Bruder in Rheineck auf. Der Kantonsschulzeit in St. Gallen schloss sich das Theologiestudium an der Uni Zürich an; Aufenthalte in Basel und Berlin dienten der Horizonterweiterung. Am Reformationssonntag 1969 wurde Jakob Brassel zum Diener am Wort Gottes ordiniert. Zusammen mit Ruth Meier aus Bülach gründete er in Mogelsberg eine Familie, zu der im Lauf der Zeit die Söhne Daniel, Markus und Christian zählten. Einem Ruf aus Romanshorn-Salmsach folgend, zogen Brassels 1976 aus der ländlichen Umgebung des Untertoggenburgs in das Eisenbahnerdorf am Bodensee. Dreizehn Jahre lang wirkte Jakob Brassel dort gemeinsam mit zwei Kollegen; in jener Zeit engagierte er sich überdies als Bundesobmann für die damals bedeutsame Jugendorganisation “Junge Kirche Schweiz”. Im Kurort St. Moritz wartete ab 1989 eine neue Herausforderung in der vorher ihm kaum bekannten “Welt der Schönen und Reichen”. Seine im Engadin gesammelten Erfahrungen wusste Jakob Brassel auch in der Fachkommission “Kirche und Tourismus“ des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) einbringen. Freudig traten Ruth und Jakob Brassel-Meier im Dezember 1997 ihren Dienst der Evangelischen Kirchgemeinde Wildhaus an; in Zwinglis Jugenddorf wurde das Pfarrehepaar bald heimisch und nur allzu gerne wären die beiden bis zur Pensionierung dort geblieben. 2003 zog die Familie nach St. Gallen.
Bilder und Fragmente sind beim irdischen Abschied von „Köbi“ Brassel wieder lebendig geworden; Erinnerungen an Gottesdienste, wie der Pfarrer auf der Kanzel einen Schirm aufspannt, wie er in der Heiligen Nacht einen Clown nach Weihnachten suchen lässt oder wie er Gästen und Einheimischen auf sommerlichen Abendwanderungen (nicht nur die vorhandenen irdischen) Wege aufzeigt: Wegmarken werden bleiben.

Hans Ruedi Fischer, Wildhaus