Jörg Waldvogel wurde am 8. Juni 1933 in Zürich geboren und verbrachte die ersten 13 Lebensjahre in Zürich-Höngg. 1946/47 zog die Familie nach Küsnacht am Zürichsee. Hier hat nach seiner Konfirmation seine aktive Mitarbeit in der „Jungen Kirche“ (JK) unter der Leitung seines verehrten Konfirmators Erwin Sutz prägenden Einfluss ausgeübt und dazu beigetragen, dass er sich nach der Maturität dem Studium der Theologie zuwandte. An den Universitäten Zürich, Basel und Montpellier verschaffte er sich sein wissenschaftliches Rüstzeug für sein zukünftiges Wirken.
Nach dem Theologiestudium übernahm er 1958 die Pfarrhelferstelle an der Steigkirche in Schaffhausen, welche im folgenden Jahr zur Pfarrstelle aufgewertet wurde.
In seinem ersten Dienstjahr heiratete Jörg, und dem Paar wurden drei Kinder geschenkt.
1964 zog die Familie nach Oberarth, wo Jörg Waldvogel die Pfarrstelle der reformierten Diasporagemeinden Arth-Goldau und Küssnacht am Rigi übernahm. In Arth-Goldau und Küssnacht baute er ein lebendiges Gemeindeleben auf. In den Stooslagern für Primarschüler, die er mit seiner Gattin leitete, sang er viel mit ihnen, begleitete sie auf der Gitarre, erzählte Grusel- und andere Geschichten. In diesen Lagern war mehrmals auch sein Freund Andreas Hess aus Schaffhausen als Leiter mit dabei.
Im Jahre 1975 folgte er dem Ruf der grossen Kirchgemeinde Wettingen-Neuenhof und zog mit seiner Familie nach Neuenhof AG. Er genoss es, dass er, nachdem er elf Jahre lang alleine zwei Kirchgemeinden betreut hatte, nun in einer Gemeinde mit drei Pfarrern und Diakonen arbeiten konnte. Als begnadeter Erzähler war er auch hier, unter anderem, für die Arbeit mit Kindern verantwortlich: Er leitete die regelmässige Aus- und Weiterbildung der Helfer/innen und die eindrücklichen Weihnachtsfeiern.
Nachdem seine Gattin verstorben war, heiratete Jörg Waldvogel ein zweites Mal.
Von Schlieren aus wirkte er in den Jahren 1987 bis zu seiner Pensionierung 1998 als pfarramtlicher Stellvertreter, bisweilen über längere Zeit in der gleichen Gemeinde, in zehn Kirchgemeinden im Kanton Zürich. Manche Gemeinden blieben ihm in schöner Erinnerung. Besonders gern wirkte er in Rafz ZH. Er liebte seinen Beruf und grübelte und feilte am Samstag bis in die Nacht hinein an seinen Predigten, umhüllt von Pfeifenrauch. In den Versammlungen des Pfarrkapitels des Bezirks Dietikon nahm er gern als Gast teil und dachte aktiv mit an der Zukunft der Kirche.
Seine letzten Jahre waren von gesundheitlichen Rückschlägen gezeichnet und sein Aktionsradius wurde kleiner. Am 16. Juni 2013, nur acht Tage nach seinem achtzigsten Geburtstag, den er im Kreis seiner Familie feiern durfte, hörte sein Herz auf zu schlagen. Er bleibt in dankbarer Erinnerung.
von der Familie zusammengestellt