Notre responsabilité théologique

Der aufgebrochene Himmel (Foto: Josua Bösch)
La responsabilité théologique pour le développement de la paroisse est l’une des tâches principales des pasteur-e-s. La société pastorale zurichoise est pour la première fois en train d’élaborer un texte qui explicitera cette tâche et donnera des impulsions pour sa réalisation au niveau des paroisses.
Arnold.Steiner,
«Von der Gemeinde gewählte Pfarrpersonen verantworten die theologische Reflexion des Gemeindelebens», schreibt Kirchenratspräsidentin Esther Straub (NZZ, 21. 5. 2025). Sie betont, dass dies eine Stärke der reformierten Landeskirche ist. Wie aber wird diese Verantwortung konkret wahrgenommen? Obwohl sie in der Zürcher Kirchenordnung Art. 112 verankert ist, gibt es bisher keine weiterführende Auslegung dazu.

Der Zürcher Pfarrvereins organisierte daher am 28. März 2025 eine Tagung, um Grundlagen für einen Text zu erarbeiten, der die theologische Verantwortung erläutert und Impulse für die Umsetzung in den Kirchgemeinden gibt. In sechs Workshops wurden die folgenden Fragen behandelt:

1. Weshalb braucht die kirchliche Leitung eine theologische Reflexion?
2. Warum wird die theologische Verantwortung dem Pfarramt zugeschrieben?
3. Wie kann die theologische Verantwortung im Zürcher (Zuordnungs-) Modell wahrgenommen werden?
4. Bibel und Evangelium
5. Kirchenordnung und Bekenntnisse
6. «Im Geiste der Reformation»

Das ermutigende Grusswort hielt Kirchenratspräsidentin Esther Straub. Anschliessend gab Prof. Ralph Kunz einen geistlichen Impuls zur Freude am Evangelium. Die Referierenden der Workshops waren Pfrn. Katharina Hiller Frank (Bereichsleitung Personalführung Pfarrschaft), Prof. Matthias Wüthrich (Universität Zürich), Pfr. Christian Frei (Dekan), Prof. Ralph Kunz, (Universität Zürich), Pfr. Arnold Steiner (Präsident des Zürcher Pfarrvereins) und Pfr. Dr. Beat Büchi (Kirchgemeinde Zürich). Es war sehr erfreulich, dass so kompetente und engagierte Personen aus der Wissenschaft, der Kirchenleitung und dem Pfarramt mitarbeiteten. Zudem waren drei Kirchenpflegepräsidien präsent und diskutierten aktiv mit, denn die theologische Verantwortung muss im Gespräch mit der Kirchenpflege wahrgenommen werden. Schliesslich zählten zu den über dreissig Teilnehmerinnen und Teilnehmern drei Vorstandsmitglieder des Schweizerischen reformierten Pfarrvereins (SRPV).

Aktuell erarbeitet der Vorstand des Zürcher Pfarrvereins eine Darlegung, die am 2. Juli 2025 im Anschluss an die Generalversammlung den Kolleginnen und Kollegen vorgestellt wird. Der Vorstand hofft, dass die Anwesenden nach einer angeregten Diskussion die zusammengestellte Broschüre zustimmend zur Kenntnis nehmen werden. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll sie in den Pfarrkapiteln vorgestellt werden.

Einige Fragen und Erkenntnisse aus diesem Prozess:

• Wie kann sich die reformierte Kirche vom Wort und dem Geist Gottes leiten und erneuern lassen? – Dafür hat sie ein Amt, das die Gemeindeglieder befähigen und ermächtigen soll, die Heilige Schrift zu lesen und sich darüber zu verständigen.

• Die theologische Verantwortung ist eine strategische Leitungsaufgabe. – Ist das im Organigramm ersichtlich?

• Die theologische Verantwortung bezieht sich nachvollziehbar auf das Evangelium und die Kirchenordnung, wobei die Kirchenordnung dem Evangelium nachgeordnet ist.

• Pfarrerinnen und Pfarrer tragen diese Verantwortung, weil sie Theologie studiert haben und durch das Ordinationsgelübde an das Evangelium Jesu Christi gebunden sind.

• Diese Verantwortung muss kollegial wahrgenommen werden. – Hat der Pfarrkonvent dafür die nötige Zeit?

Diese Vorarbeit wird vom Zürcher Pfarrverein gemacht, weil der konkrete Rahmen hilft, ein Ergebnis zu produzieren. Das Thema interessiert aber auch die anderen Sektionen des SRPV, die die Ergebnisse auf ihre Situation anpassen und verwenden können.
Wir freuen uns auf den ersten Beitrag.